INTERMEZZO #20

STELLA KAPEZANOU

On Cherries and Satin Bows

Opening: Freitag, 19.9.2025, ab 19 Uhr

Ab 20 Uhr: Dance Performance mit Carlos Díaz Torres

DE

Zwölf neue Gemälde bilden den Kern von Stella Kapezanous erster Einzelausstellung in Deutschland. Sie sind kleiner als ihre sonst großformatigen Leinwände, entfalten aber dieselbe Energie. Kirschen, Kaktusfrüchte, gemusterte Textilien und Fragmente von Innenräumen verschränken sich mit Körpern und Gesten zu Szenen, in denen Intimität auf Unruhe trifft. Ihre Figuren wirken zerrissen und zugleich unwiderstehlich — eigensinnig, sogar im Moment der Hingabe. Frauen, die ihre Wunden offen zeigen und die Welt in Kirschrot markieren.

Die Arbeiten erscheinen wie flüchtige Vignetten, dekadent und von Erinnerung durchzogen. Werke wie Room Service, Suite Life und Late Checkout (2025) greifen die Atmosphäre des Hotellebens auf, wo Gastfreundschaft zur Metapher für Geheimnis, Verführung und Nachhall wird. Anderswo verschränken sich ornamentale Flächen und symbolische Motive mit Figuren in Kompositionen, die zugleich verspielt, erotisch und beunruhigend sind.

Kapezanous Malerei setzt den weiblichen Körper als Subjekt und Emblem zugleich in Szene — als Bild von Begehren, Widerstand und Verwandlung. Sie „malt Weiches hart“ und legt dabei die Reibung zwischen Schönheit und Gewalt, Zartheit und Kontrolle, Anziehung und Konfrontation offen. Ihre Werke entziehen sich eindeutigen Lesarten und entfalten sich stattdessen als vielschichtige Erzählungen, die zwischen Glanz und Bruch oszillieren.

Mit On Cherries and Satin Bows schafft Kapezanou einen Raum, in dem „zu viel“ kein Regelverstoß ist, sondern eine Haltung: sinnlich, widersprüchlich, gegenwärtig — und unapologetisch. Ihre Bildsprache — ornamental, präzise, emotional aufgeladen — wirkt wie ein privater Mythos auf Leinwand, der verführt, verstört und nicht vergeht.

EN

The body of twelve new paintings, though smaller in scale than her usual large canvases, carries the same force. Cherries, cactus fruits, patterned textiles, and fragments of interiors merge with bodies and gestures to form scenes where intimacy collides with unease. Her figures appear torn yet irresistible, stubborn even in surrender—women who bear their wounds openly and mark the world in cherry red.

The works unfold as vignettes that are fleeting, decadent, and charged with memory. Room Service, Suite Life, and Late Checkout (2025) draw from the atmosphere of hotel life, where hospitality becomes a metaphor for secrecy, seduction, and aftermath. Elsewhere, ornamental surfaces and symbolic motifs entwine with figures in compositions that are playful, erotic, and unsettling.

Kapezanou’s practice stages the feminine body as both subject and emblem—at once an image of desire, defiance, and transformation. She “paints soft things hard,” revealing the friction between beauty and violence, tenderness and control, allure and confrontation. Her paintings resist a single reading, instead unfolding as layered narratives that shift between glamour and rupture.

With On Cherries and Satin Bows, Kapezanou creates a space where being “too much” is not a transgression but a declaration—to be messy, sensual, present, and unashamed. Her visual language—ornamental, exacting, and emotionally charged—lingers like a private myth rendered on canvas, leaving images that seduce, disturb, and refuse to fade.

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INTERMEZZO #19 - 4.7.2025