PLAYGROUND

Dimitris Tzamouranis


Opening
Freitag, 05.09.25, 19h

Einführung
Dr. Dieter Ronte

Laufzeit
06.09. - 10.10.2025

DE
Mit der Werkschau Playground des Malers Dimitris Tzamouranis präsentiert die Galerie Monica Ruppert einen Künstler, der sich seit Jahren durch eine eindrückliche Verbindung von klassischen Bildkompositionen mit zeitgenössischer Thematik auszeichnet.

Zentral für Tzamouranis’ künstlerische Praxis ist eine figurative Malerei, die das bewusste Spiel mit Wiedererkennung und Irritation adressiert. Seine farbintensiven Bildwelten referieren auf bekannte Werke der Kunstgeschichte – etwa auf Leonardo da Vincis Abendmahl, Ferdinand Hodlers Die Nacht, auf Pietà-Darstellungen oder Blumenstillleben. Doch die Referenzen sind weit mehr als bloße Zitate. Tzamouranis bricht radikal mit der Ikonografie der europäischen Kunstgeschichte, indem er die dargestellten Figuren¬ – es sind Freund*innen oder Bekannte des Künstlers – klarerweise als Menschen des 21. Jahrhunderts markiert. Die Protagonist*innen tragen Streetwear, Make-up und haben moderne Frisuren; sie sind also durch ihre Kleidung, Haltung und Körpersprache unverkennbar in der Gegenwart verankert. Dieses Bildmoment von Lebensechtheit und Gegenwärtigkeit setzt Tzamouranis ein, um, in Verbindung mit den kunsthistorischen Referenzen, Themen wie Vergänglichkeit, den Tod oder die Naturgewalten in unseren Blick zu rücken beziehungsweise, wie es Tzamouranis ausdrückt: einen Ort der Verwandlung zu inszenieren, in dem die Freiheit des Spiels und die Ernsthaftigkeit der Kunst erzählt, ausprobiert und neu besetzt werden kann.

Insofern bedient sich Tzamouranis zwar der Sprache der Meister, allerdings nicht allein aus einer wertschätzenden Verbundenheit heraus, sondern um einen Dialog anzustoßen, der nicht nur ästhetisch, sondern auch politisch und gesellschaftlich gelesen werden kann. Das kunsthistorische Erbe wird zum Werkzeugkasten, dessen malerisches Repertoire unser kollektives Bildgedächtnis aktiviert und weiterführt. Seine Bilder gehen über das Visuelle hinaus und laden ein, über Identität und unser gesellschaftliches Selbstverständnis nachzudenken. In einer Zeit, in der Kunst sich zunehmend auf das Konzeptuelle verlegt, stehen seine Arbeiten für ein Werk, das sich durch handwerkliche Präzision, atmosphärische Dichte und einem rauen Realismus auszeichnet, über den man sich viele Gedanken machen kann.

Dr. Christine Karallus

EN
With the exhibition Playground by painter Dimitris Tzamouranis, Galerie Monica Ruppert presents an artist who has, for years, stood out through an impressive fusion of classical image composition with contemporary themes.

Central to Tzamouranis’s artistic practice is a figurative painting style that consciously plays with recognition and disruption. His color-intense visual worlds reference well-known works of art history – such as Leonardo da Vinci’s The Last Supper, Ferdinand Hodler’s The Night, depictions of the Pietà, or flower still lifes. Yet these references are far more than mere quotations. Tzamouranis radically breaks with the iconography of European art history by clearly marking the depicted figures – friends or acquaintances of the artist – as people of the 21st century. The protagonists wear streetwear, makeup, and modern hairstyles; through their clothing, posture, and body language, they are unmistakably anchored in the present.

Tzamouranis uses this sense of vividness and contemporaneity, combined with the art historical references, to draw our attention to themes such as transience, death, or the forces of nature – or, as he puts it: to stage a place of transformation, where the freedom of play and the seriousness of art can be narrated, explored, and redefined.

Thus, while Tzamouranis employs the language of the masters, he does so not merely out of respectful connection, but to initiate a dialogue that can be read not only aesthetically, but also politically and socially. The legacy of art history becomes a toolbox, whose painterly repertoire activates and extends our collective visual memory. His paintings go beyond the visual and invite us to reflect on identity and our societal self-understanding.

At a time when art is increasingly shifting toward the conceptual, his works represent a practice defined by technical precision, atmospheric density, and a raw realism that provokes deep contemplation.

Dr. Christine Karallus

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